Was bisher geschah – Part 1:
Manchmal ist das Schöne so nah. Während jedes Jahr in Nevada, USA, das Burning Man Festival auf einer Salztonebene (Black Rock Desert) mit großen, fantasievollen Kunstinstallationen aber auch einer spektakulären Party stattfindet, ist vielleicht das Erstaunlichste am Drachenfest in Fanø, die schlichte Schönheit und Unaufgeregtheit des Fests.
Auch wenn sich beide Ereignisse bestimmt grundlegend unterscheiden – wenn ich unseren Dänemark-Urlaub rekapituliere kommt mir genau dieser Vergleich in den Sinn.
Eingemummelte Gestalten (weil überall Sand), weite Sandebenen und überall Menschen, die Drachen steigen lassen und so ein kunstvolles Bild in den Himmel zaubern. Man könnte sich jetzt fragen, was erwachsene Männer dazu bewegt, Tag für Tag riesige Drachen in Form eines Tintenfisches oder Teddybärs in die Lüfte steigen zu lassen und nichts anderes zu tun, als diese zufrieden dabei zu beobachten, wie sie im Wind zappeln – man kann es aber auch lassen. Die Antwort würde vielleicht lauten: Was gibt es denn gerade Wichtigeres und warum eigentlich?
Wenn man so mit einem frischen Kaffee in der Hand am Meer entlang spaziert und immer neue Drachen „aufgebaut“ werden , entsteht eine Atmosphäre, die zumindest ich in meiner Fantasie mit dem Burning Man verbinde: Denn- ob der Riesen-Gorilla in Nevada oder das Riesen-Seepferdchen, -Schnecke und Co in Fanø…
..und ein bisschen surreal und desert-like ist es hier auch:
Gute Freunde von uns fahren regelmäßig nach Dänemark und hatten uns 2015 eingeladen sie zu begleiten. Nach kurzem Überlegen war klar: Es geht nach Fanø. Die Vorstellung, die uns so gut gefiel, war die eines sehr ruhigen und erholsamen Urlaubs: Den ganzen Tag am Strand sitzen – Drachen beobachtend- Bücher lesend – der Nordseewind um die Nase. Oder lange Spaziergänge an Meer machen..So war es dann auch..
Besonders eindrucksvoll: Auf der Insel angekommen fühlt man sich, als würde man eine Vollbremsung von 100km/h auf 0km/h machen. Es schlägt einem – fast schon brutal (schön)- eine Atmosphäre von Ruhe entgegen, „Entschleunigung radikal“, wenn man so will.
Ein besonders schönes Erlebnis war außerdem das Sonnwendfeuer. Wirklich schöne Momente sind eben doch nicht immer nur die, wo große Massen anwesend sind und spektakuläre Bilder bei Facebook entstehen. Manchmal ist es rührender, wenn 100 Dänen mit ihrer Familie in der Dämmerung um ein Feuer am Strand ihres Dorfes stehen und -eingepackt in Windjacken- miteinander Lieder singen.
Unser Dänemark-Fazit:
Es war beruhigend, bunt und schön!